Realitätscheck

Realitätscheck

Mach den Realitätscheck!

Die folgende Übung soll dir dabei helfen, deine Interpretation der Wirklichkeit zu erfassen, kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern. Das stärkt dein Selbstwertgefühl im Umgang mit anderen

Menschen mit einem labilen Selbstwertgefühl haben oft die Befürchtung, nicht hinreichend wahrgenommen oder nicht angenommen zu werden. Selbst wenn sie ein Kompliment bekommen, meinen sie entweder, ihr Gegenüber wolle sie manipulieren oder schlichtweg „veralbern“. Sie können einfach nicht glauben, dass ein anderer Mensch sie sehr viel positiver beurteilt, als sie es selbst tun. Oder sie befürchten, der andere könnte irgendwann bemerken, wie sie wirklich sind. Nur eines passiert in der Regel nicht: dass sie ihre eigenen negative Selbstwahrnehmung hinterfragen und auf die Idee kommen, dass sie vielleicht diejenigen sind, die sich irren.

Die folgende Übung soll dir dabei helfen, deine Interpretation der Wirklichkeit zu erfassen und zu verändern. Ich arbeite dafür mit einem Beispiel, das du selbstverständlich mit deinen eigenen Inhalten bearbeitest.

  1. Die konkrete Situation ist (Trigger): Meine Chefin macht mich auf einen Fehler aufmerksam.
  2. Mein Schattenkind meint (Glaubenssätze): Ich genüge nicht. Ich muss perfekt sein! Ich darf keine Fehler machen!
  3. Meine Interpretation: Meine Chefin meint, ich sei mit dem Job überfordert und überlegt, mich zu ersetzen.
  4. Mein Gefühl: Ich schäme mich und habe Angst.
  5. Meine Schutzstrategie: Perfektions- und Kontrollstreben: Ich strenge mich noch mehr an, kontrolliere alles haargenau und mache Überstunden.
  6. Mein Sonnenkind meint (positive Glaubenssätze): Ich darf Fehler machen! Ich genüge!
  7. Meine Interpretation der Situation: Meine Chefin ist mit meiner Leistung zufrieden, auch wenn ich mal einen Fehler mache.
  8. Der Erwachsene sagt (Argumente): Du verstehst viel von deinem Fach. Du bildest dich regelmäßig fort. Deine Chefin und deine Kollegen machen auch manchmal einen Fehler. Dein Schattenkind reagier t viel zu sensibel auf Kritik.
  9. Gefühl: Ich bleibe gelassen.
  10. Meine Schatzstrategie: Ich lerne aus dem Fehler und begegne mir und anderen Menschen, die auch nicht perfekt sind, mit Wohlwollen und Verständnis.

Wer diesen Realitätscheck regelmäßig anwendet, wird merken, wie sich die Selbstwahrnehmung und das Selbstwertgefühl positiv verändern.